Wer bin ich? Je suis comme l'Europe... Postkarte
Einen ganzen Fotowettbewerb könnte man zu den Überlegungen von Alexander Dony ausschreiben. Alexander engagiert sich in der regiofactum-Arbeitsgruppe zur Groß/Grande Region, hier seine Adresse chonchi.alex@gmx.de und seine POST:
"'Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?' So hieß mal ein Buch von Richard David Precht. Fazit: Wir haben alle verschiedene Identitäten, die sich überlagern und vermischen. Die eine ist stärker ausgeprägt, die andere schwächer.
' Je crois comme lui [un jeune homme noir dans le film L’Auberge Espagnole] qu’on a différentes identités, qu’elles sont diverses et pas forcément contradictoires ou schizophréniques.'
Cédric Klapisch im Interview mit Café Babel in Paris am 21.03.2007
In Bezug auf die europäische Identität existiert
diese im Zusammenspiel mit nationalen und regionalen Identitäten sowie in
Abgrenzung und im Vergleich mit anderen Identitäten. Man ist z.B. Metzer,
Mosellaner, Lothringer, « Grand-Ester » (wobei hier die Bildung einer
eigenständigen Identität sicher noch im Prozess ist), Franzose, Europäer. ...
'L’identité européenne existe quand on est en Amérique, en Asie ou en Afrique. Elle existe par comparaison.'
So sieht es auch die soziale Identitätstheorie von
Tajfel und Turner vor.
Soziale Identität ist „part of the individual’s self
concept“. Sie wird abgeleitet vom Wissen über die Mitgliedschaft in einer oder
mehreren sozialen Gruppen und dem Wert sowie der emotionalen Bedeutung, die man
dieser Mitgliedschaft gegenüber hat.
Mitgliedschaften in sozialen Gruppen
können unterschiedlich salient sein und in diachronischer Perspektive sowie je
nach sozialer Situation variieren. Eine Person kann also entsprechend
Nationalität, Geschlecht, politischer Orientierung, Religion usw. verschiedenen
sozialen Gruppen angehören und demzufolge zu verschiedenen Zeitpunkten
verschiedene Rollen einnehmen. Die Summe der sozialen Identifizierungen mit
diesen Gruppen ist nach diesem Konzept die soziale Identität eines Individuums.
Das Schöne an fremden Kulturen ist, dass man durch die Erfahrungen, die man mit ihnen macht, einen Teil davon in sich aufsaugt:
'Je suis
anglais, français, espagnol, danois. Je suis comme l’Europe, je suis tout
simple. Je suis un vrai bordel.'
Xavier (gespielt von Romain
Duris) in dem Film L’Auberge espagnole von Cédric Klapisch."
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